Budgetierung trifft Zahnarztpraxen hart: Warum QM in Ihrer Zahnarztpraxis gerade jetzt eine wichtige Geheimwaffe ist

 

 

Was ist das Finanzstabilisierungsgesetz?

Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (Gesetz zur Stabilisierung des Finanzsystems der gesetzlichen Krankenversicherung) ist ein deutsches Gesetz, das darauf abzielt, die finanzielle Stabilität der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sicherzustellen. Es handelt sich in der Regel um eine gesetzliche Regelung, die in Zeiten finanzieller Engpässe oder zur Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen erlassen werden kann.

Die Inhalte und Auswirkungen eines solchen Gesetzes können variieren, abhängig von der jeweiligen gesundheits- und finanzpolitischen Lage. Ziel ist es jedoch generell, das System der gesetzlichen Krankenversicherung auf eine solide finanzielle Basis zu stellen, damit eine kontinuierliche medizinische Versorgung der Versicherten gewährleistet werden kann.

 

Mit der 2022 im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wiedereingeführten Budgetierung werden der vertragszahnärztlichen Versorgung vor dem Hintergrund deutlicher Kostensteigerungen bei Energie, Material und Löhnen sowie anhaltender Inflation zusätzlich erhebliche Mittel entzogen. Zudem wurde die bereits allseits konsentierte Finanzierung der zusätzlichen Behandlungsbedarfe für die neue, präventionsorientierte Parodontitis-Therapie gestrichen. Parodontitis ist der Hauptgrund für den Verlust von Zähnen bei Erwachsenen, rund 30 Millionen Patienten leiden an dieser Volkskrankheit.

In diesem Kontext – begrenzte Mittel, zunehmende Inflation und steigende Preise – entsteht ein toxischer Cocktail, der die flächendeckende Sicherstellung der zahnärztlichen Versorgung, insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen in Deutschland, gefährdet.

Praxisschließungen drohen; Praxisübernahmen und Neugründungen werden erschwert.

 

 

PROZESSOPTIMIERUNG MIT KLAREM FOKUS AUF DIE BUDGETIERUNG

 

Ein effektives Qualitätsmanagement-System (QM) in Ihrer Zahn- und Fachzahnarztpraxis hilft nicht nur, Prozesse allgemein zu optimieren, sondern auch, das Personal gezielt in Bezug auf budgetierte und nicht-budgetierte Leistungen zu schulen. Diese Unterscheidung muss in der Patientenkommunikation und in der Abrechnung klar hervorgehoben werden.

 

Welche Leistungen sind budgetiert und welche nicht?

 

Budgetierte und nicht-budgetierte Leistungen zu kennen ist entscheidend für die effektive Verwaltung des Budgets in Ihrer Zahnarztpraxis. Hier eine kurze Übersicht:

 

Budgetierte Leistungen:

• Konservierende Leistungen
• Chirurgische Leistungen
• Parodontologische Leistungen (Ausnahme: vulnerable Patientengruppen)
• Begleitleistungen im Rahmen der ZE- und PAR-Versorgung
• Aufbissbehelfe
• Leistungen in Verbindung mit Kieferbruch
• Unterkieferprotrussionsschienen
• Kieferorthopädische Leistungen
• Leistungen aus der Kostenerstattung nach § 13 SGB V (Ausnahme: ZE)

 

Nicht-Budgetierte Leistungen:

• Früherkennungsuntersuchungen
• Individualprophylaktische Leistungen
• Kronen und Zahnersatz (Begleitleistungen sind allerdings budgetiert)
• Parodontologische Leistungen bei vulnerablen Patientengruppen

Was sind denn Begleitleistungen zu Zahnersatz und Kronen?

Begleitleistungen bei Zahnersatz beziehen sich auf eine Reihe von Maßnahmen und Behandlungen, die im Rahmen der Versorgung mit Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder Prothesen durchgeführt werden. Diese Leistungen können diagnostische, präventive oder unterstützende Maßnahmen sein, die vor, während oder nach der Anfertigung und Anpassung des Zahnersatzes erbracht werden.

 

Zu den typischen Begleitleistungen gehören:

 

Voruntersuchungen:

Dazu gehören Röntgenaufnahmen, Abformungen und Beratungsgespräche zur Auswahl des geeigneten Zahnersatzes.

 

Vorbehandlungen:

Dazu zählen beispielsweise die Parodontitisbehandlung, Kariesentfernung oder die Vorbereitung der Zahnstümpfe für Kronen.

 

Die angespannte Situation durch die Budgetierung erfordert klare Handlungsstrategien. Hier sind die entscheidenden Schritte, die jetzt in der Zahnarztpraxis angegangen werden sollten:

 

1. Budgetierte und nicht-budgetierte Leistungen prüfen

Analysieren Sie Ihre Leistungsspektrum und identifizieren Sie, welche Leistungen unter die Budgetierung fallen und welche nicht. Optimieren Sie den Praxisablauf dahingehend.

 

2. Prozessoptimierung durch klare Chaflow-Analyse

Stellen Sie den gesamten Ablauf der Praxis von Anfang bis Ende dar und identifizieren Sie Schnittstellen, die für die Optimierung essentiell sind.

 

3. Abrechnung und Behandlungsspektrum optimieren

Gehen Sie Ihre Abrechnung durch und optimieren Sie diese, indem Sie gezielt Behandlungen auf nicht-budgetierte Leistungen ausrichten.

 

4. Patientenberatung anpassen

Strukturieren Sie die Beratung so, dass Patienten über die Änderungen und deren Auswirkungen im Klaren sind.

 

5. Internes Schulungsprogramm

Bereiten Sie das gesamte Team durch interne Schulungen auf die Veränderungen vor.

 

6. Regelmäßige Überwachung und Kontrolle

Halten Sie die Umsetzung durch regelmäßige interne Besprechungen und Kontrolle der Abrechnungskennzahlen bzw. Patientenstatistik im Auge.

 

 

Fazit

Die Budgetierung stellt Zahnarztpraxen vor große Herausforderungen, doch ein durchdachtes QM-System (QM Zahnarztpraxis) kann in dieser unsicheren Zeit eine wertvolle Stütze sein. Als Beraterin für Zahnarztpraxen kann ich Ihnen versichern, dass Sie durch die richtige Anwendung von QM-Methoden sowohl die Qualität der Versorgung als auch die wirtschaftliche Stabilität Ihrer Praxis sichern können.